15 – Amazone Typus Sosikles
Abguss der Amazone Typus Sosikles, Nr. 112
Foto: Walerija LatermannAbguss- Inventar Jena: Nr. 112
Erwerb: 1902, Geschenk von Dr. E. Gause
Abguss nach: römische Marmorkopie // Rom, Kapitolinische Museen Inv.-Nr. 691 // Datierung: 1.Jh. n. Chr.
Ergänzungen: rechter Arm und linker Unterarm mit Hand, einige Falten des Gewandes, drei Zehen des linken Fußes, Rand der Plinthe
Original: Bronzestatue // Datierung: um 430 v. Chr. // heute verloren
Höhe: 2,02 m
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Die kapitolinische Statue ist die am vollständigsten erhaltene Replik dieses Typus'. Auf der hinzugefügten Stütze hinter dem Standbein in Form eines glatten Baumstamms steht der Name "Sosikles", wohl der des Kopisten und dadurch namensgebend für diesen Typus.
Die Amazone im Typus Sosikles steht auf dem linken Bein und stützt sich mit dem erhobenen rechten Arm auf ihre senkrecht gestellte Lanze. Ihren Kopf neigt sie zur rechten Brust, um eine große Wunde zu betrachten, von der sie mit der linken Hand den Stoff ihres nur noch auf einer Schulter befestigten Chitons wegzieht. Um den Hals schieben sich die Enden des schweren Mantels zusammen, der in breiten Faltenbahnen den Rücken bedeckt und der sie von den beiden anderen Amazonen-Statuen unterscheidet.
Für das Stützmotiv der Amazone Sosikles ist eine Gemme in Paris von großem Wert, welche das Standbild in einer Schrägansicht wiedergibt. Die Verbindung mit dem Bildhauer Kresilas bleibt ebenso hypothetisch wie die des Typus' Mattei mit Phidias.