007 – Aphrodite von Capua

Standort: Campus Ernst-Abbe-Platz / Carl-Zeiss-Straße 2–3 / Foyer links

Abguss der Aphrodite von Capua, Nr. 202

Foto: Walerija Latermann

Inv.-Nr. 199

Erwerb: 1854 vom Großherzoglichen Staatsministerium angekauft

Abguss nach: römische Marmorkopie // Neapel, Museo Nazionale Inv.-Nr. 6017

Fundort der römischen Marmorkopie: Capua (Italien), Amphitheater

Datierung der römischen Marmorkopie: Mitte des 2. Jhs. n. Chr.

Original: Bronzestatue // heute verloren

Datierung des Originals: um 330/320 v. Chr.

Ergänzungen: Nasenspitze und einige Falten des Gewandes

Höhe: 2,22 m

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Dieser Statuentyp der Aphrodite ist nach dem Fundort der bekanntesten Kopie – Capua – benannt, welcher nur wenig später entstand als die Aphrodite von Knidos.

Die Göttin ist halbbekleidet: Ihr Mantel ist vom Oberkörper herabgeglitten und bedeckt nur noch Beine und Füße. Das linke Bein ist leicht angehoben aufgesetzt, das rechte ist als Standbein kräftig durchgedrückt. Mit weit vorgestreckten Armen hielt die Göttin wohl den Schild ihres Geliebten, dem Kriegsgott Ares, in dem sie sich spiegelte. Der Aufbau verbindet das verlorene Bronzeoriginal mit Werken des Lysipp, eines griechischen Bildhauers der zweiten Hälfte des 4. Jhs. v. Chr., der unter anderem für Alexander den Großen arbeitete. Da auf kaiserzeitlichen Münzen Korinths eine Aphrodite-Statue im Typus "Capua" dargestellt ist, diente das Original wohl als Kultstatue in dem berühmten Heiligtum auf Akrokorinth.

Die Marmorkopie, heute im Nationalmuseum von Neapel, wurde bereits 1750 im Amphitheater von Capua gefunden, zu dessen künstlerischer Ausstattung sie beitrug. Weitere Repliken in Marmor und Terrakotta, Statuen von Römerinnen mit Porträtkopf und dem Körper der Aphrodite sowie Wiedergaben der Aphrodite von Capua in der Flächenkunst belegen die außerordentliche Beliebtheit, der sich dieser Statuentypus in der römischen Kaiserzeit erfreute.