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Verlagsankündigung
Mit der Zeit „um 1920“, die hier ganz eng gefasst wird, verbindet sich nicht nur der Übergang vom Krieg zum Nachkrieg, sondern auch Revolution, Inflation, Hunger, politischer Systemwechsel und das Ausscheiden Deutschlands aus dem Kreis der Kolonialstaaten. In welcher Beziehung steht der zur politischen Schwellenzeit um 1920 so überaus dynamische Kannibalismusdiskurs mit der Funktionsweise des Kannibalischen als liminaler Alteritätsfigur, die ein in Bewegung geratenes Verhältnis von Eigenem und Anderem, von Außen und Innen, von Identifikation und Abstoßung erfasst? Untersucht werden u.a. Texte von Alfred Döblin und Linke Poot, Sigmund Freud, Theodor Lessing, Wilhelm Lamszus, Helenefriederike Stelzner, Franz Kafka, Artur Heye und Berta Lask. Die Studie leistet einen Beitrag zur Wissens- und Diskursgeschichte des Kannibalismus, zur postkolonialen Germanistik und zur Liminalitätsforschung.
Das Buch ist in der Reihe „Studien zur Kulturpoetik“ bei Königshausen & Neumann erschienen und Open Access zugänglich.
Im Blog „Literaturwissenschaft in Berlin“ ist ein Artikel zum Buch erschienen.
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Jasmin Köhler
Foto: Jasmin KöhlerZur Autorin
Dr. Jasmin Köhler ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena im Cluster of Excellence „Imaginamics. Practices and Dynamics of Social Imagining“. Sie studierte Soziologie, Gender Studies und Literaturwissenschaft in Jena und Berlin und promovierte 2024 mit einem Projekt zu Kannibalischer Literatur um 1920 in Neuerer deutscher Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin (summa cum laude). Sie war Visiting Scholar an der University of California, Berkeley und zuletzt Gastdozentin für Neuere deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Ihr aktuelles Forschungsprojekt in der Junior Research Group „Kulturtechnik Imagination“ im EXC „Imaginamics“ untersucht Taxonomische Literatur.