Museen und Ausstellungen leisten einen wichtigen Betrag zur Vitalität und Attraktivität einer Region. Indem sie die Vielfalt des kulturellen Erbes erhalten, bewahren und zugänglich machen, wirken sie als Orte des lebenslangen Lernens nicht nur identitätsstiftend, sie schaffen auch Räume für Austausch, ehrenamtliches Engagement und gesellschaftliche Teilhabe.
Klein- und Kleinstmuseen in ländlichen Räumen – häufig in Trägerschaft von eingetragenen Vereinen – stehen einer Vielzahl von Herausforderungen gegenüber: Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels, einer zunehmenden gesellschaftlichen Diversität auch aufgrund von Zugezogenen und Veränderungen im Freizeit- bzw. Rezeptionsverhalten stellt sich für Museen die Aufgabe, passgenaue kulturelle Angebote für potenzielle BesucherInnen zu entwickeln und diese langfristig als Zielgruppe zu gewinnen.
Fernab urbaner Räume sind ehrenamtliches Engagement, Gestaltungswille und eine enge Zusammenarbeit mit regionalen Akteuren von besonderer Bedeutung, um kulturelle Angebote für verschiedene BesucherInnengruppen im Museum zu entwickeln.
Die Begrifflichkeit „Klein- und Kleinstmuseen“ ist innerhalb der Kultur- bzw. Museumswissenschaften nicht eindeutig definiert: Gemeint sind hier Häuser, die sich durch eine kleine Organisationsstruktur auszeichnen. Sie bewahren, erforschen und präsentieren das materielle bzw. immaterielle Erbe ihrer Region mit einem begrenzten Personal- und Finanzierungsrahmen. Die Definition ist damit nicht an der physischen Größe der Ausstellungsräume oder der Anzahl an Sammlungsobjekten festzumachen.
Ziel des hier beantragten Forschungsvorhabens ist es, Rahmenbedingungen, Potenziale und Gelingensbedingungen von kleinen und kleinsten Museen in ländlichen Räumen in Thüringen und Sachsen zu untersuchen.