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Bild mit den Teilnehmern der GIP
Foto: GIPDie vierte DAF-Nachwuchskonferenz Ostasien fand vom 4. bis 7. August 2025 unter dem Motto “DaF verbindet” am Institut für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache/ Interkulturelle Studien statt. Die Teilnehmenden setzten sich sowohl aus Bachelor- und Masterstudierenden als auch aus Doktorand:innen aus Korea, Japan, Vietnam, Taiwan, Brasilien und Deutschland zusammen.
Im Rahmen der Konferenz präsentierten die Teilnehmenden ihre aktuellen Forschungsprojekte und setzten sich in gemeinsamen Diskussionen mit der Situation der DaF-Studiengänge weltweit auseinander. Die Konferenz wurde von Thi Huong Dieu Nguyen (Hochschule für Geistes- und Sozialwissenschaften, Nationaluniversität Ho-Chi-Minh-Stadt) und Diana Tarasova (Friedrich-Schiller-Universität Jena) moderiert und beinhaltete u. a. folgende Beiträge:
Chihiro Watanabe stellte die vorübergehenden Ergebnisse ihrer Bachelorarbeit vor, in der sie die Wahrnehmungen der japanischen Studierenden zu dem kommunikativen und grammatikorientierten Unterricht empirisch untersucht und verglichen hat.
Thi Huong Dieu Nguyen stellte ihr Dissertationsvorhaben vor, das sich mit der Vorbereitung angehender Deutschlehrkräfte auf Unterrichtssituationen mit dem Schwerpunkt berufsbezogenes Deutsch befasst. Im Rahmen einer Design-Based-Research-Studie möchte sie ein Seminarkonzept entwickeln, das in der Praxis erprobt und in mehreren Iterationen weiterentwickelt wird. Dieser zyklische Prozess soll die Qualität der Lehrerausbildung, insbesondere in Ostasien, nachhaltig verbessern.
Shao-Yu Chang hat in seinem Vortrag den Zusammenhang zwischen dem Such- und Frageverhalten von Lernenden und ihrem Lernerfolg thematisiert. Im Zentrum stand die Rolle von Large Language Models (z. B. ChatGPT) im DaF-Unterricht und wie sie Selbststeuerung beim Lernen unterstützen oder behindern können. Dabei stellte er erste Überlegungen zu einer empirischen Untersuchung am Institut für Angewandtes Deutsch der NKUST in Taiwan vor.
Shun Koike hat die aktuelle Forschungsplanung gehalten. Sie bezeichnet, worauf Bearbeitungen des Wortschatzerwerbs bei japanischen Deutschlernenden basieren. Ausgehend von der Frage wurde sie auf der Konferenz vorgestellt. Im Falle von seiner künftigen Promotion in Japan wird sie durchgeführt.
Yu Jou Han (Rita) untersucht, wie Motivation taiwanesischer Deutschlernender im Hörverstehen gestärkt werden können. Da authentischer Sprachkontakt außerhalb des Unterrichts fehlt, wurde Stationsarbeit mit deutschen Muttersprachlern in das Hörverstehenstraining integriert. Die quantitative (Fragebogen, statistische Analyse) und qualitative Auswertung (Kodierung offener Antworten) zeigt signifikante Verbesserungen in Motivation, Lernstrategien und Selbstwahrnehmung der Hörfähigkeiten sowie vertiefte Lern- und Interaktionserfahrungen.
Von der Friedrich-Schiller-Universität Jena präsentieren Katharina McGrath, Diana Tarasova und Adelina Sirbu ihre Dissertationsprojekte.
Adelina Sirbu präsentierte ihr Dissertationsprojekt, das sich mit der Einbindung und Wirkung Forschenden Lernens in der Lehrerprofessionalisierung im Fach DaF befasst. Im Fokus steht dabei der Einsatz des Programms Deutsch Lehren Lernen (DLL) im Hochschulkontext unter besonderer Berücksichtigung kontextspezifischer Bedingungen an verschiedenen Hochschulstandorten.
Katharina McGrath präsentierte ihr Design-based Research Dissertationsprojekt zur Gestaltung eines Vorbereitungskurses für angehende Masterstudierende im Fach DaFZ. Der Fokus liegt hierbei auf der Entwicklung einer flexiblen, virtuellen Kursstruktur, die individuelles, bedarfsgerechtes Lernen bei unterschiedlichen Voraussetzungen der Teilnehmenden ermöglicht.
Diana Tarasova präsentierte das Forschungsdesign ihres Dissertationsprojekts zum Thema “TBLT in Theorie und Praxis: Fokus angehende Lehrkräfte", in dem sie Veränderungen in Einstellungen und Wahrnehmungen von angehenden Lehrenden im Rahmen des aufgabenbasierten Unterrichts untersucht.
Zusätzlich fanden die Workshops zur Strukturierung und Aufbau des Nachwuchsnetzwerks statt: Die Beteiligten diskutierten die Vernetzungsmöglichkeiten, Aufgabenverteilung und die Termine für weitere Treffen. GIP Nachwuchsnetzwerk Ostasien bot den Teilnehmenden die ausgezeichnete Möglichkeit des internationalen Austausches an, der ermöglicht, aktuelle Situation, Chancen und Herausforderungen des Deutschen als Fremd- und Zweitsprache weltweit kritisch zu betrachten und zu reflektieren.
Ein weiterer Workshop zu KI-basierten Anwendungen und deren Einsatzmöglichkeiten im Kontext wissenschaftlichen Arbeitens wurde von Katharina McGrath angeboten. Die Teilnehmenden der Nachwuchskonferenz lernten verschiedene Anwendungen und Prompts kennen, die bei Recherche, Strukturierung, Datenanalyse und Schreibprozess assistieren können und diskutierten Rahmenbedingungen für den ethischen Einsatz dieser Anwendungen im Erstellungsprozess wissenschaftlicher Arbeiten (inkl. Transparenz, Fairness, Eigenleistungen etc.).