Geschlechtsspezifische phonetische Variabilität: hormonelle Einflüsse und berufliches Umfeld

(gefördert durch die DFG, WE 5757/3)

Projektleitung: Prof. Melanie Weirich
(Start November 2021)

Das Zusammenspiel sozialer und biologischer Einflussfaktoren auf sprachliche Variation
Das Zusammenspiel sozialer und biologischer Einflussfaktoren auf sprachliche Variation
Foto: Melanie Weirich

In diesem Forschungsprojekt widmen wir uns der Interpretation sprachlicher Variabilität und analysieren dabei das Zusammenspiel biologischer und sozialer Faktoren.

Wer spricht wie, wann und warum? Wie äußert sich z.B. geschlechtsspezifische phonetische Variabilität, wann finden wir sie, wer bedient sich ihrer in welchem Kontext? Hierbei beleuchten wir sprecherinterne Faktoren (Anatomie und Physiologie, regionale und soziale Identität, Hormone, Partnerwahl, Kommunikationsziel/Wirkung) und sprecherexterne Parameter (berufliches Umfeld, Zeit, Gesellschaft, Kultur/Sprache, Situation, Gesprächspartner).

Neben der Analyse der sprachlichen Variation der Sprecher*innen werden auch die Hörer*innen betrachtet und die Aspekte Erwartung, Vorurteile und Wirkung beleuchtet.

Teilprojekt HORMONE (zu den Ergebnissen)

Konkret werden neben der Einbeziehung geschlechtsspezifischer aber auch sprecherspezifischer anatomischer Unterschiede im Vokaltrakt auch hormonelle Einflüsse betrachtet. Hier untersuchen wir den Einfluss von Testosteron, Estradiol, Progesteron und Cortisol auf stimmliche und sprecherische Parameter.

Teilprojekt BERUFE

Hinsichtlich sozialer Faktoren rücken die Aspekte der sozialen Identität (Verbundenheit mit Sprachgemeinschaft/Geschlechteridentität) und des Anpassens an die Umwelt in den Fokus. Dazu gehören veränderte Rollenbilder in der Gesellschaft und damit einhergehend mögliche Unterschiede in geschlechterspezifischer Sprache zwischen den Kulturen oder Generationen, aber auch der Einfluss geschlechts(un)typischer Berufe und Berufsumfelder (Managerin, Krankenpfleger) 

Publikationen und Konferenzbeiträge:

Weirich, M., Hilliger, L., Knauft, D., Maljavin, A., Schure, N. &  Ziemer, S. (2024) Hormonelle Einflüsse auf
die Sprechstimmlage bei Frauen. Posterpräsentation auf der P&P 20, Halle (Saale).

Weirich, M., Simpson, A. P., & Knutti, N. (2024). Effects of testosterone on speech production and perception: Linking hormone levels in males to vocal cues and female voice attractiveness ratingsExterner LinkExterner LinkExterner LinkPhysiology & Behavior, 114615

Weirich, M., Simpson, A., Knutti, N. & Kiehntopf, M. (2023) Relationship between testosterone and fundamental frequency in men. Phonetik & Phonologie 19, Bern, Schweiz.

Weirich, M. & Zahner-Ritter, K. (2023) Indexing femininity in vowel acoustics: A comparison between speakers in eastern and western parts of Germany. In: 20th International Congress of the Phonetic Sciences (ICPhS), Prague.

Zahner-Ritter, K. & Weirich, M. (2022) Geschlechterrollenbild und phonetische Variation: Ein Vergleich zwischen Sprecher*innen im Osten (Jena) und Westen (Trier) Deutschlands (JETRI). Phonetik & Phonologie 18, Universität Bielefeld.

Hilliger, L., Maljavin, A. & Weirich, M. (2022) Geschlechtsspezifische phonetische Variabilität & berufliches Umfeld. DGSS Tagung, FSU Jena.

Meyer, V., Zahner-Ritter, K., Kanngießer, D. & Weirich, M. (2022): Die JETRI-Studie: Geschlechterrollenbilder und phonetische Variabilität in Ost- (Jena) und Westdeutschland (Trier). DGSS Tagung, FSU Jena.