Symbolische Besetzung und kollektive Erinnerung. Czernowitz und Triest zwischen nationaler Identifikation und Re-Habsburgisierung

Ein Vortrag von Prof. Dr. Steffen Höhne (Weimar)
Veranstaltungseckdaten
Diese Veranstaltung im ICS-Format exportieren
Beginn
Ende
Veranstaltungsarten
Goethe Gesellschaft
Ort
Literaturmuseum Romantikerhaus
Unterm Markt 12a
07743 Jena
Google Maps – LageplanExterner Link
Es referiert
Prof. Dr. Steffen Höhne
Kontakt
Prof. Dr. Alice Stašková
Melanie Hillerkus
Veranstaltungssprache
Deutsch
Barrierefreier Zugang
nein
Öffentlich
ja

Bei Triest (Trieste/Trst) auf der einen, Czernowitz (Černivci/Cernăuţi) auf der anderen Seite handelt es sich um jeweils periphere Orte (bezogen auf die Donaumonarchie, aber auch auf Italien resp. Rumänien und die Ukraine). Beiden wird gleichwohl eine wichtige erinnerungskulturelle Bedeutung zugesprochen, bei denen mit Bezug auf die vielfältige multilinguale Entwicklung vor allem im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert aktuell eine Statuszuweisung als habsburgisch determinierte und grundierte Kulturstädte erfolgt.  Als Repräsentanten dieser urbanen Kulturen mögen im Falle Triest James Joyce, Italo Svevo und Umberto Saba genannt sein, im Falle Czernowitz Mihai Eminescu, Karl Emil Franzos, Ol'ha Kobyl'ans'ka und Paul Celan. Für Czernowitz kommt zudem die Attribuierung als Mythos hinzu, womit die Exzeptionalität des Ortes auch semantisch markiert wird.
In dem Vortrag geht es weniger um eine literatur- oder kulturhistorische Rekonstruktion der jeweiligen Stadtgeschichte, sondern vielmehr um eine Analyse erinnerungskultureller Praktiken, mit deren Hilfe über die stadtgeschichtlichen Brüche hinweg wirksame kulturelle Aneignungs- und Abgrenzungsprozesse rekonstruiert werden. In diesen Prozessen und ihren Praktiken bildete sich ein von konkurrierenden kulturellen Erinnerungen geprägter, urbaner Habitus heraus. Dieser findet insbesondere in der Denkmalpolitik einen repräsentativen wie symptomatischen Ausdruck

Weitere Informationen zur Goethe-Gesellschaft und zum aktuellen Veranstaltungsprogramm finden Sie hier: Goethe-Gesellschaft e.V.