Imaginar en la literatura latinoamericana

SoSe 25

Sommersemester 2025
Imaginar en la literatura latinoamericana
Foto: Meike Clausen

Imaginar (en) la literatura latinoamericana

Je nach Termin (s.jeweiligen Vermerk) ist es möglich, online oder persönlich (hybrid) teilzunehmen. 

https://uni-jena-de.zoom.us/j/64106201127Externer Link

Meeting-ID: 641 0620 1127 – Kenncode / código: 722484

Plakat der Ringvorlesung ARCOSUR 2025

Foto: ARCOSUR / Foto Meike Clausen
  • Enrique Foffani: Imaginario social y proyección inventiva en el marco de la transculturación de la literatura latinoamericana

    Plakat_RVL ARCOSUR 2025_Foffani

    Foto: Meike Clausen

    30.04.2025

    Enrique Foffani präsentierte am 30.04.2025 im Rahmen der Ringvorlesung "Imaginar (en) la literatura latinoamericana" des Internationalen Forschungskollegs Argentinien/ConoSur (ARCOSUR) seinen Vortrag "Imaginario social y proyección inventiva en el marco de la transculturación de la literatura latinoamericana". Enrique Foffani analysiert basierend auf der Theorie der Transkulturalität die Beziehung der lateinamerikanischen Literatur und der konstruierten Bilder und Imaginationen, die von Gesellschaft und im Verlauf der Geschichte von 1492 bis heute entwickelt wurden. Seine Analyse konzentriert sich auf die letzten zwanzig Jahre, vor allem auf den Übergang vom 20. ins 21. Jahrhundert, und die neue Wahrnehmung der, wie Foffani es nennt, "imaginierten sozialen Bedeutungen in Lateinamerika".

    Laut Foffani hilft das Imaginieren, den Blick für historische Kontinuitäten zu schärfen. Seit der Conquista wurde Amerika fantastisch und überzogen imaginiert. Imaginieren bedeutet also, ein Bild, Symbol beziehungsweise das reale Objekt stark zu überzeichnen. Eine gängige Erzählung über Amerika ist die Reise in eine Fantasiewelt oder ein Reich des Übernatürlichen: "Das Paradies", "der Garten Eden".  Er schlägt vor, nicht nur die Imaginationen zu erforschen, sondern vor allem herauszuarbeiten, welche Aspekte des Symbolischen dazu beitragen können, reale soziale Wirklichkeiten zu erzählen.

    Den Vortrag von Enrique Foffani können Sie hier Externer Linkansehen

  • Mariela Blanco: Imaginar América desde Europa. Vínculos en Sur desde el proyecto de Victoria Ocampo

    Plakat_Vortrag Mariela Blanco

    Foto: ARCOSUR

    07.05.2025

    Die Dichterin Victoria Ocampo verweist in ihren Schriften über das Kino mehrfach auf folgenden stark verletzenden Lebensabschnitt: Ihre gescheiterte Einladung des Regisseurs Sergei Eisenstein. Die mittlerweile berühmte Kulturvermittlerin lernte ihn 1930 in New York auf einer Reise kennen, zu der sie Waldo Frank mit dem Ziel drängte, baldmöglichst die Zeitschrift Sur zu veröffentlichen. Intention der Einladung war der Dreh eines Dokumentarfilms über Argentinien sowie vom Einfluss des Regisseurs zu profitieren. Daran offenbart sich Victorias Perspektive auf ein nationales Projekt, das sich im Dialog mit externen Parametern befindet. Diese Positionierung ist einer der Gründe, warum dem Projekt Sur nachgesagt wird, es habe eine "verfremdete" Note.

    In ihrem Vortrag schlüsselt Mariela Blanco diese Perspektive anhand einer Vielzahl an argentinischen Landschaftsfotos in der ersten Ausgabe der Zeitschrift auf und schließt, dass eines der Hauptziele des Projektes die Imagination einer nationalen Ästhetik Amerikas aus der Perspektive Europas war. Victoria bediente sich eines ihr bekannten externen Blicks. Sie interessierte sich sehr für Kino, Musik, Architektur und andere Künste. Sowohl in ihrem Schreiben als auch in ihrer Tätigkeit als Verlegerin zeigt sich ihre Artikulation von Zugehörigkeit, ihre Selbstdefinition. Teil des Vortrags sind sowohl die Konzeption der Zeitschrift Sur als auch ihre Networking-Strategien.   

    Dem Vortrag können Sie hier Externer Linkauf Youtube ansehen.

  • Sergio Mansilla: Un pensamiento de islas

    Sergio Mansilla

    Foto: ARCOSUR

    14.05.2025

    In diesem Vortrag präsentiert Sergio Mansilla einen historischen Überblick über fundamentale Identifikationsmarker der Bewohner:innen des Archipels Chiloé im Süden Chiles und die Entwicklung von Narrativen über das Bewohnen peripherer Orte Lateinamerikas. Statt sozioanthropologische Realitäten Chiloés zu beschreiben, handelt er Chiloé als einen partikulären Fall, der die Entwicklung einer poetische Inselmentalität fordert.

    Laut Mensilla ist das Konzept der Inselmentalität eine epistemologische Herausforderung. Er verweist auf den Umstand, dass wir alle aufgrund von verschiedene Denk- und Schreibschulen auf Inseln leben. Für die Bewohner:innen und Gebürtigen des Archipels ist dieses epistemologische Problem jedoch eine biographische Realität gelebter Erfahrungen, die über konzeptuelle oder abstrakte Untersuchungen hinausgeht.

    Dem Vortrag können Sie hier Externer Linkauf Youtube ansehen.

  • Carlos Gamerro: Zoológicos inhumanos. La jaula de los onas

    Carlos Gamerro

    Foto: ARCOSUR

    28.05.2025

    Am 28. Mai 2025 präsentierte der argentinische Schriftsteller, Kritiker und Übersetzer Carlos Gamerro im Rahmen der Ringvorlesung "Imaginar (en) la literatura latinoamericana" des Internationales Forschungskolleg Argentinien/ConoSur (ARCOSUR) seinen Roman "Zoológicos inhumanos. La jaula de las onas". Claudia Hammerschmidt lud den Autor ein und stellte ihn dem zahlreichen Publikum vor. Gamerro sprach über den Text und den Produktionskontext. Sein genialer Roman spielt während der Weltausstellung in Paris 1889. Das Land Argentinien inszenierte sich prunkvoll mit einem Pavillon in französischem Stil, ahnungslos, dass ein belgischer Opportunist die Vorführung einer Gruppe aus Feuerland entführter indigener Onas plante. Er wollte sie als "patagonische Menschenfresser" ausstellen. Der junge indigene Kalapakte flieht und beginnt mit dem Anarchisten Karl eine Odyssee durch Europa und die Amerikas. Carlos Gamerro schildert die Entbehrungen und Widersprüche der Reise in einem ausgezeichneten literarischen Stil.

    Den Vortrag können Sie hier auf YoutubeExterner Link ansehen.

  • Javier de Navascués: Imaginar la conquista: de la épica a la guerra cultural

    03.06.2025

    Der spanische Philologe Javier de Navascués (Universidad de Navarra) präsentierte im RahmenRingvorlesung "Imaginar (en) la literatura latinoamericana" des Internationales Forschungskolleg Argentinien/ConoSur (ARCOSUR) seinen Vortrag "Imaginar la conquista: de la épica a la guerra cultural".

    Er sprach darüber, wie die extreme Rechte Spaniens zentrale Akteure der Conquista der Amerikas zu Nationalhelden Spaniens erheben. Allerdings gab es während der Conquista keinen Nationalstaat Spanien und die Conquistadoren agierten zum Großteil aus privater Initiative. Diese Mythen speisen sich aus den von den Nachkommen der spanischen Conquistadores geschriebenen Epen in den hispanoamerikanischen Ländern mit dem Ziel, die eigene Elitenstellung zu legitimieren. De Navascués ging darüber hinaus auf Blas de Lezo ein, der aktuell zu einer Gallionsfigur der Rechten konstruiert wird. 

  • Silvia Dapía: "Viva el COMERCIO! fuente de toda PROSPERIDAD!": Imaginarios y contra-imaginarios del colonialismo en Simón Rodríguez

    Silvia Dapía

    Foto: ARCOSUR

    18.06.2025

    Die Professorin für lateinamerikanische Literatur und Kultur Silvia Dapía präsentierte im Rahmen der Ringvorlesung "Imaginar (en) la literatura latinoamericana" des Internationales Forschungskolleg Argentinien/ConoSur (ARCOSUR) ihren Vortrag "Viva el COMERCIO! fuente de toda PROSPERIDAD!": Imaginarios y contra-imaginarios del colonialismo en Simón Rodríguez".

    Sie stellte den Pädagogen und engen Freund Bolivars Simón Rodríguez vor. Rodríguez kritisiert in seinen Schriften hispanoamerikanische Akteure, die europäische aufklärerische Ideen liberaler Marktwirtschaft kritikfrei übernehmen. Er sieht in der Entwicklung eines liberalen Markts ein weiteres koloniales Machtmittel und die potentielle Ausbeutung der indigenen und Schwarzen Bevölkerung. Er kritisiert die europäische Aufklärung dafür, daran zu scheitern, die Knechtschaft, Antisemitismus und die Ausbeutung der Arbeiter abzuschaffen. Die Unabhängigkeit der neuen Nationalstaaten in Hispanoamerika befreite nicht die Gesellschaft, sondern verschaffte der neuen Elite criolla zur Macht. Seine Ideen lassen sich in andere sozialistische Utopien einordnen.

  • Sylvia Iparraguirre: Teke Uneka. No entiende lo que dice

    Sylvia Iparraguirre

    Foto: ARCOSUR

    25.06.2025

    Die argentinische Autorin Sylvia Iparraguirre präsentierte ihren Roman "La Tierra del Fuego" (1998), der unter anderem mit dem Premio Sor Juana Inés de la Cruz ausgezeichnet wurde. Der Roman ist auch auf Deutsch unter dem Titel "Das Land der Feuer" (übersetzt von Enno Petermann) erschienen. 

    "La Tierra del Fuego" erzählt die Geschichte von Jemmy Button, einem jungen Yagán, der im 19. Jahrhundert von dem englischen Kapitän Robert Fitz-Roy zusammen mit vier anderen indígenas nach England entführt wurde, um "zivilisiert" zu werden. Der Roman entfaltet sich aus der Perspektive von William Guevara, einem unehelichen Sohn einer Argentinierin und eines Engländers. Iparraguirre entlarvt in ihrem Roman die Grausamkeiten der kolonialer Zivilisationsprojekte und das Leid der indigenen Bevölkerung Feuerlands. 

  • Víctor Vargas Filgueira: La voz del Onashaga, memoria viva del pueblo Yagan

    Vargas Filgueira

    Foto: ARCOSUR
  • Jorge Monteleone: Imaginarios poético y experiencia histórica en la poesía latinoamericana

    Jorge Monteleone

    Foto: ARCOSUR