Die Editionsrichtlinien richten sich nach den Erfordernissen des edierten Briefkorpus. Die Briefe sind überwiegend in deutscher Sprache abgefasst. Teilweise enthalten sie aber auch längere französischsprachige Passagen.
Die Edition der Briefe umfasst eine vorlagennahe und zeilengenaue Umschrift der kurrenten Handschrift in moderne lateinische Buchstaben mit Hilfe der virtuellen Forschungsumgebung FuD, die im Rahmen des Projektes Editionenportal Thüringen an der ThULB implementiert wird.
Die Genauigkeit der Transkriptionen wird sehr hoch sein, da die Briefe in drei Phasen transkribiert werden. Nach der gründlichen Ersttranskription erfolgt ein detaillierter Korrekturdurchlauf und eine finale Gesamtkontrolle der Texte.
Die Digitalisierung des originalen Brieftagebuchs und einer zeitgenössischen Abschrift erfolgte bereits über die ThULB (s.u.). Das Brieftagebuch kontextualisierende Quellen (Rechnungen, Quittungen, Lebensläufe, Grafiken, Karten) aus dem Staatsarchiv Greiz und dem Sommerpalais werden ebenfalls digitalisiert und im Portal publiziert, aufgrund notwendiger technischer Entwicklungen in dieser Förderphase aber noch nicht transkribiert. Sie enthalten wichtige Informationen, die für das Verständnis der Quelle unabdingbar sind wie bspw. Informationen über alle an der Reise beteiligten Personen, Informationen zum Verfasser und seiner Aufgaben während der Reise oder Listen mit abgehender Korrespondenz.
Im Rahmen der Erschließungsarbeiten erfolgt eine Verschlagwortung auf Briefebene, die Erfassung und TEI-konforme Auszeichnung grundlegender formal-textkritischer Phänomene (Hervorhebungen, Korrekturen, Unlesbarkeiten, Zeilenumbrüche, Absätze, Seitenwechsel, fremdsprachliches Material, Abkürzungen, Handwechsel, Schriftsystemwechsel), editorische Annotierung (Abkürzungsauflösung, Stellenkommentierung bei Auffälligkeiten), sowie die grundständige Erfassung und Kodierung inhaltlich-semantischer Entitäten (Personen/Körperschaften, Orte/Geografika, Objekte (z.B. besuchte/gekaufte Bücher/Gebäude/Statuen/Karten/Gemälde etc.). Die zeitgenössische Abschrift wird mit den Originalen verglichen, Abweichungen werden im textkritischen Apparat dokumentiert.
Das Briefkorpus wird mit einem kritischen Gesamtkommentar historiographisch kontextualisiert. Darin werden die Briefe und ihre Entstehung umfassend beschrieben und die darin behandelten bzw. tangierten Themenkomplexe Kavaliersreise, Hofkultur, pietistisches Reisen, Praxis des Briefeschreibens etc. erläutert. Zum besseren Verständnis werden dem edierten Korpus ferner Biogramme zu Heinrich XI. und Anton von Geusau beigegeben. Eine Bildergalerie, die Verfasser und in den Briefen genannte Personen und Objekte porträtieren, vermitteln visuelle Eindrücke des Geschilderten.
Darüber hinaus ermöglichen Personen-, Organisations-, Orts- und Themenregister und eine Forschungsbibliographie zum Thema die gezielte Nutzung und weitere Erforschung der Briefe. Die angewandten Transkriptions- und Auszeichnungsrichtlinien werden ausführlich dokumentiert.
Alle Briefe werden mit der Markup-Sprache XML (Extensible Markup Language) ausgezeichnet. Dies ermöglicht die Annotation der Primärdaten mit editorischen Informationen, ohne den Originalbefund zu verändern. Die der Edition zugrunde liegenden Kodierungsrichtlinien folgen dem im Rahmen des „Editionenportal Thüringen“ entwickelten ThULB-Basisformat. Dabei handelt es sich um eine (CC-BY-SA-4.0-lizenzierte) Erweiterung des von der DFG empfohlenen TEI-Basisformats des Deutschen Textarchivs (DTABf) auf verschiedene Handschriftengattungen. Dieses ThULBBf wird in FuD im Rahmen des Editionenportalprojekts implementiert.