Der Bereich Deutsch als Fremd- und Zweitsprache unseres Instituts ist in seiner Art in Deutschland führend und unterhält vielfältige internationale Kooperationen. Er zeichnet sich sowohl durch die Breite des Angebotes als auch durch die hohen Standards der forschungs- und anwendungsorientierten Schwerpunktbereiche aus. Den Studierenden wird eine produktive Kombination aus wissenschaftlichen und praxisbezogenen Inhalten, eine anregende Studienatmosphäre mit Kommilitonen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen, ein breites Betreuungsangebot und eine Infrastruktur kurzer Wege und gehobener technischen Ausstattung geboten.
Derzeit sind ca. 700 Studierende in den angebotenen Studiengängen immatrikuliert. Das BA-Studienfach "Deutsch als Fremd- und Zweitsprache" wird sowohl als Kernfach als auch als Ergänzungsfach angeboten. Der seit 2002 akkreditierte und als eines der 10 besten Master-Programme deutschlandweit ausgezeichnete Master-Studiengang "Internationaler Master DaF" wurde zum Wintersemester 2008/2009 als "Internationaler Master Auslandsgermanistik - Deutsch als Fremdsprache - Deutsch als Zweitsprache" reakkreditiert. Im Wintersemester 2015/2016 wurde das Studienangebot außerdem um das Drittfach "Deutsch als Zweit- und Fremdsprache" für das Lehramt an Regelschulen und Gymnasien erweitert. Für das Lehramt Deutsch an Regelschulen bietet der Bereich außerdem ein obligatorisches Modul im Bereich Deutsch als Zweitsprache (LA-DeuDaZ) an. Das Weiterbildungsstudium "Deutsch unterrichten", das in Kooperation mit dem Goethe-Institut angeboten wird, ergänzt das Studienangebot.
Nachruf
Wir trauern um unsere ehemalige Institutsdirektorin Dr. Ina Schreiter, die vor wenigen Tagen im Alter von 89 Jahren verstorben ist. Ina Schreiter hat den Aufbauprozess des Fachbereichs Auslandsgermanistik/ Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an der FSU Jena entscheidend mitgeprägt. Zwischen 1991 und 1998 lag die Leitung des Instituts in ihren Händen, weil die Professur aufgrund von Widerständen innerhalb der Fakultät nicht besetzt werden konnte. Sie beschrieb diese Jahre später als eine Zeit der Seenot, in der das Institut durch starke Stürme manövriert werden musste und jederzeit der Untergang drohte. Dieser Herausforderung stellte sie sich und kämpfte über mehrere Jahre hinweg für den Erhalt des Instituts. Unvergessen ist der von ihr geführte Protestzug, mit dem Studierende und Mitarbeitende am 1. April 1993 das Dekanat besetzen. Mit ihrem unermüdlichen Engagement hat sie maßgeblich dazu beigetragen, dass unser Institut diese schwierigen Anfangsjahre überstehen konnte.
Im wissenschaftlichen Bereich Deutsch als Fremdsprache erlangte Ina Schreiter aufgrund ihrer zahlreichen Veröffentlichungen und Vorträge national wie international einen hervorragenden Ruf. Sie publizierte zur Lehrmaterialentwicklung und -analyse, zur Fertigkeit Schreiben bzw. Ansätzen kreativen Schreibens sowie Phraseologismen und ihrer Didaktisierung. Sehr weite Verbreitung fand ihr Buch „Sprachspielereien“, das sie gemeinsam mit Rainer Bohn verfasste.
Ihre Publikationen zeichneten sich stets durch enge Bezüge zur unterrichtlichen Praxis aus, was ihrer Leidenschaft für den Lehrberuf entsprang. Bevor sie sich ganz auf die akademische Karriere konzentrierte, hatte sie viele Jahre als Lehrerin gearbeitet. Sie unterrichtete an einer erweiterten Oberschule in Jena, einem deutschsprachigen Gymnasium in Sofia und am Deutschlektorat des Kultur- und Informationszentrums der DDR in Prag. Neben ihrer akademischen Karriere (Promotion 1978, Habilitation 1989) blieb sie dem Unterricht immer eng verbunden und war auf diese Weise für viele Generationen von Studierenden an unserem Institut ein Vorbild.
Wir werden das Andenken an Dr. Ina Schreiter und ihr engagiertes Wirken für unser Institut in ehrenvoller Erinnerung behalten.
(Die Trauerfeier am 2.4. um 13h auf dem Jenaer Nordfriedhof in der großen Trauerhalle statt.)