Erste Voraussetzungen
Prüfen Sie vorab, ob Sie einen angemessenen Zugang zu den Quellen und Materialien sowie zum Forschungsfeld haben. Überlegen Sie, was Sie können oder leicht selbst (im Kurs) erlernen können und wozu Sie Unterstützung brauchen.
Ideenfindung
Ein Forschungsthema beginnt meist mit einer Idee. Diese Idee kann sich auch aus Artikeln, Büchern oder Skripten von vorherigen Lehrveranstaltungen ableiten lassen. Fragen Sie sich: Was interessiert mich? Wie kann ein Ereignis erklärt werden? Warum ist ein bestimmtes Ereignis eingetreten? Wo liegen die Ursachen?
Mit Hilfe verschiedener Kreativitätstechniken kann eine Idee ausformuliert und eingegrenzt werden. Sie regen das eigene Denken an und dienen dazu, Denkblockaden zu überwinden. Dabei wird unterschieden zwischen dem Finden einer Idee und deren Bewertung. Beispiele sind: Brainstorming, Brainwriting, Kärtchenmethode, Clustering oder Assoziogramm, Mind Mapping. Diese haben eine visuelle Anordnung und Zuordnung der Einfälle gemeinsam. Sie können natürlich jederzeit Ihre eigenen Variante finden oder die Techniken miteinander kombinieren. Eine ausführliche Beschreibung der genannten Kreativitätstechniken finden Sie hierExterner Link (Seiten 59-66). Sie müssen sich im Universitätsnetz befinden oder sich über VPN einloggen, um Zugang zu dem Dokument zu erhalten.
Tipp: MiroExterner Link bietet ein umfassendes digitales Whiteboard-Programm u.a. mit der Möglichkeit der Erstellung unterschiedlichster Prozessdiagramme und Brainstorm-Grafiken.
Von der Idee zum Thema
Haben Sie eine Idee für ein Forschungsthema, ist der nächste Schritt die Konkretisierung Ihrer Idee. Dabei helfen Fragen, wie: Was möchten Sie herausfinden? Hat eine Idee mehrere Aspekte? Lassen sich diese als eigene Themen formulieren? Was ist wissenschaftlich relevant? Für wen sind die zu erwartenden Ergebnisse von Bedeutung?
Um das Thema zu konkretisieren, können folgende Aspekte helfen: 1) Greifen Sie einen Konflikts oder eine Auseinandersetzung innerhalb des Themas auf, um Spannung und Neugier zu erzeugen, 2) überlegen Sie sich einen spezifischen thematischen Aspekt, 3) präzisieren Sie den Untersuchungsbereich, und 4) konkretisieren Sie die fachspezifische Zuordnung.
Beispiel:
Die Auswirkung (Auseinandersetzung)
des Einsatzes von Sprach-Lern-Tools (Thematischer Aspekt)
im Unterricht (Präzisierung des Unterschungsbereiches)
aus sprachwissenschaftlicher Sicht (fachspezifische Zuordnung)
Vom Thema zur Forschungsfrage
Ein Thema kann aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet werden. Sie sollten sich daher genau fragen, was genau Sie herausfinden möchten. Im nächsten Schritt wird das Thema weiter konkretisiert, bis sich eine klare Aufgabenstellung ergibt, die sich als Frage formulieren lässt. Die Antwort auf diese Frage führt Sie zu Ihrer zentralen Forschungsfrage. Diese kann weiterhin durch Detailfragen ergänzt werden. Die zentrale Forschungsfrage ist die Grundlage für ihren Projektaufbau und die Erstellung eines Exposés.
Wo ist der Unterschied zwischen Fragestellung und Thema?
Wozu benötigt man eine konkrete Fragestellung?
Die Fragestellung ist dem Thema untergeordnet. Das Thema bildet dabei den inhaltlichen Rahmen. Um das Forschungsvorhaben klar zu definieren, benötigt man eine Fragestellung. Je präzisier diese Fragestellung dabei ist, desto klarer lässt sich das Vorhaben strukturieren, planen, organisieren, durchführen, analysieren, interpretieren und kritisch diskutieren.
Literatur:
Hug, Theo (2020). Ausgangspunkte. In: Hug, Theo & Gerald Poscheschnik (2010). Empirisch Forschen. Konstanz: UVK, 14-54. ( Zum Download verfügbar über das Netz der Universität)Externer Link
Perzy, Anton (2020). Von der Idee zum Forschungsprojekt. In: Hug, Theo & Gerald Poscheschnik (2010). Empirisch Forschen. Konstanz: UVK, 56-79 (Zum Download verfügbar über das Netz der Universität)Externer Link