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Diktaturen waren im 20. Jahrhundert eine europäische Erfahrung. Dennoch werden die europäischen Diktaturen bis heute im nationalstaatlichen Kontext erinnert und als Nationalgeschichte erforscht. Die Professur für Europäischen Diktaturenvergleich will mit seinem europäisch-vergleichenden Zugang die nationalstaatlichen Perspektiven erweitern und betrachtet die Diktaturen aller Couleur als Gegenstand ihrer Forschung und Lehre. Dabei werden die Diktaturen des 20. Jahrhunderts als explizite Gegenentwürfe zur repräsentativen Demokratie verstanden. Deren vergleichende Betrachtung zielt darauf ab, Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Herrschaftssysteme, Gesellschaftsvorstellungen, staatliche Gewalt, Formen der Partizipation, Alltagserfahrungen und politischen Widerstand zu konturieren. Gleichzeitig nehmen wir die unterschiedlichen Formen und Folgen der Überwindung von Diktaturen, deren juristische Aufarbeitung sowie die postdiktatorischen Erinnerungskulturen in den Blick. Auf diese Weise fördern wir ein Bewusstsein für die Vielfalt der europäischen Erfahrungen und die Unterschiede im Umgang mit diktatorischen Vergangenheiten im heutigen Europa.
Die Professur für Europäischen Diktaturenvergleich verbindet die Erforschung und Vermittlung von Geschichte. Sie ist eng mit der Stiftung Ettersberg verknüpft, deren Vorstandsvorsitzender zugleich Inhaber der Professur ist. Die Stiftung Ettersberg wurde 1999 auf Anregung des spanischen Schriftstellers und Überlebenden des KZ Buchenwald, Jorge Semprún, gegründet und ist der vergleichenden Erforschung europäischer Diktaturen und der Aufarbeitung der SED-Diktatur gewidmet. Seit 2012 ist die Stiftung Ettersberg Trägerin der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße in der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Erfurt.
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