Dialogplattform_Gender

Dialogplattform 2022 - Buenos Aires

Merian CALAS Cono Sur und Brasilien
Dialogplattform_Gender
Illustration: CALAS_UNSAM

Dialogplattform 2022: Identitäten, Gender und Ungleichheit in Lateinamerika

Dialogplattform 2022
Dialogplattform 2022
Illustration: CALAS_UNSAM

Buenos Aires, 24. - 26. Oktober 2022

Seit mehr als zwei Jahrhunderten beschäftigt sich die feministische Theorie mit den Formen und Mechanismen, die die Ungleichheiten in Bezug auf Gender annehmen und die Konsequenzen für die Lebensumstände von Frauen und LGBTQ+-Personen. Sowohl die umfassende intellektuelle und akademische Produktion als auch die Kämpfe und Forderungen der Feministischen Bewegung tragen zur Sensibilisierung und Sichtbarkeit der vielfältigen Vulnerabilitäten bei, die diese Kollektive betreffen. Sie enthüllen die Machtbeziehungen, die private Räume und das intime Leben jeder Person alltäglich beeinflussen und suchen, eine öffentliche Agenda, die zurückstehende oder gebrochene Rechte denunziert, sowie konkrete politische Taktiken zu formulieren, um die realen Verhältnisse zu verändern.

Die theoretisch-politische Debatte über Identitäten erlangte besondere Relevanz ab den emanzipatorischen Prozessen der Schwulen- und Lesbenbewegungen der 1970er Jahre in den USA. Einige Jahre später und durch den Einfluss queerer Ansätze wurden die universellen binären identitären Kategorien in Frage gestellt und durch neue identitäre Erfahrungen und Identifizierungen ersetzt, die die Korrelation zwischen Sex, Gender, Körper und erotisch-affektiven Wünschen (Butler, 1990), die auf heteronormativen Paradigmen beruhen, problematisieren. In diesem Rahmen denunzieren die Transcomunities die hegemonialen Klassifizierungen des Männlichen und Weiblichen, um Raum für neue Formen der Subjektivierung zu geben, die sich mit anderen Variablen kreuzen können und dazu einladen, die komplexen durch soziale (de)hierarchisierende Prozesse konstituierten Intersektionen in den Blick zu nehmen. 

Mit dem Ziel, Dialoge und Debatten zwischen den europäischen, US-amerikanischen und den lateinamerikanischen Produktionen anzustoßen, greift diese Dialogsplattform die Beiträge der intersektionalen, queeren, afro-feministischen, POC-feministischen, öko-feministischen, ethnofeministischen und dekolonialen Perspektiven auf und stellt die Frage, wie sie die regionalen Narrative, die sex-gender Identitäten Lateinamerikas nach der Emanzipation in verschiedenen sozialen (Lebens)Bereichen umdenken. 

Die Plattform fandet am regionalen Standort von CALAS an der Universidad Nacional de San Martín in Buenos Aires statt. 

Das Programmpdf, 5 mb · es der Veranstaltung finden Sie hier

Eröffnungskonferenz der Dialogplattform

Dialogplattform_Gender_Eröffnungskonferenz
Dialogplattform_Gender_Eröffnungskonferenz
Illustration: CALAS / UNSAM
Elsa Marie Steenbuck (HIWI an der Universität Jena)
Foto: Elsa Marie Steenbuck